Russland enteignet Tausende von AuslĂ€ndern auf der Krim Nach der Einverleibung der Krim hat Russland nun auch auslĂ€ndische Besitzer lukrativer GrundstĂŒcke an der Schwarzmeer-KĂŒste zwangsenteignet. Darunter sind vor allem Ukrainer, aber auch Deutsche.

21.03.2021, 12.13 Uhr

Einwohner von StÀdten auf der Krim ziehen ein Putin-Plakat auf und halten Versammlungen ab, um an das siebte JubilÀum zu erinnern der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel durch Russland.
AP

(dpa) Gegen den Widerstand der Ukraine hat Russland auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim die Zwangsenteignung von Tausenden GrundstĂŒcken durchgezogen. Nach einem Erlass von PrĂ€sident Wladimir Putin dĂŒrfen AuslĂ€nder dort nun in den meisten Regionen kein Land mehr besitzen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag berichtete. Das Dekret hatte Putin schon am 20. MĂ€rz vorigen Jahres unterschrieben - dann war ein Jahr Zeit, rund 11 500 GrundstĂŒcke in neue EigentumsverhĂ€ltnisse zu ĂŒberfĂŒhren.


Quelle: NZZ vom 21.03.2021


AuslÀndern ist der Besitz von Land auf der Krim verboten

22. MĂ€rz 2021

In Russland ist seit dem 20. MĂ€rz dieses Jahres Staatenlosen, auslĂ€ndischen StaatsbĂŒrgern und juristischen Personen der Besitz von GrundstĂŒcken in den meisten Regionen der Krim verboten. Dieses Dekret wurde vom russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin bereits vor einem Jahr, im MĂ€rz 2020, unterzeichnet und trat am 20. MĂ€rz 2021 in Kraft. Krim bild © wietek

In 19 Gemeinden der Krim (insgesamt 25), darunter Jalta, Evpatoria, Feodosia, Kertsch, Aluschta und Sudak, sowie in 12 Gemeinden von Sewastopol trat diese GesetzesĂ€nderung in Kraft. GrundstĂŒcke im Bezirk Simferopol, Dzhankoy, Krasnoperekopsk sowie in den Bezirken Belogorsk, Krasnogvardeysk und Pervomaisk sind von dem Verbot nicht betroffen.

Wie die Zeitung RBC schreibt, teilt Rosreestr (Föderaler Dienst fĂŒr staatliche Registrierung, Kataster und Kartographie) mit, unterliegt das entsprechende Eigentum der Zwangsversteigerung durch Gerichtsbeschluss. Danach wird der Erlös entweder an den frĂŒheren EigentĂŒmer oder an den Staat oder die Kommune gemĂ€ĂŸ dem gerichtlich festgesetzten Wert der Immobilie ĂŒbertragen. Dies geschieht, wenn die AuslĂ€nder die Rechte an dem GrundstĂŒck nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist ĂŒbertragen haben.

Im April 2020 besaßen auf der Krim auslĂ€ndische BĂŒrger aus 55 LĂ€ndern (die meisten von ihnen aus der Ukraine) mehr als 11.500 GrundstĂŒcke, die jetzt unter dieses Dekret fallen. Neben Ukrainern besitzen auch Menschen aus Weißrussland, Deutschland, Kasachstan, Israel, Litauen, Australien, Syrien, Vietnam, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien Land auf der Krim.

Die Krim und Sewastopol unterliegen seit 2014 EU-Sanktionen. Die Sanktionen verbieten Unternehmen aus der EU, Immobilien auf der Halbinsel zu kaufen und betreffen Russlands Energie-, Verteidigungs- und Finanzsektor.


Quelle: [hmw/russland.NEWS]


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